Petri Heil an der Werra

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Der AFV Meiningen hat in den vergangenen Wochen die Vorbereitungen zur Ausbringung von Forellen- und Äschenbrütlingen getroffen. Sicher sind dabei dem ein oder anderen Bürger die Aktivitäten in den beiden Aufzuchtgewässern, den Bleichgräben und der Helba, nicht entgangen.

Es ist immer der gleiche Kreislauf, mit dem E-Gerät die größeren Fische aus dem Gewässer entnehmen. Danach zur Sortierung an die Aufzuchtanlage Am Weidig bringen, hier wird festgelegt, welche Fische als Besatz den Werra-Pachtstrecken des Vereines am gleichen Tag zugeführt werden und welche Fische als Nachwuchslaicher auf Grund ihrer Konstitution und genetischen Anlagen in der Anlage verbleiben.

Nach dem Abfischen erfolgt am Folgetag sofort der Besatz mit selbstgezogener Forellenbrut aus der Anlage. Die Brütlinge sind ausnahmslos abgestammt von Elterntieren, die aus der Werra und ihren Nebenbächen zur Nachwuchsgewinnung gefischt wurden.

Von Experimenten mit der Einfuhr von Salmoniden aus osteuröpäischen und skandinavischen Zuchtanstalten nehmen wir aus gutem Grund und im Rahmen einer guten fachlichen Praxis der Bewirtschaftung bewusst Abstand. Trotz verbesserter Wasserqualität der Werra ist mit einer Eigenvermehrung der Forellen im Flies zur Zeit noch nicht zu rechnen.

Die Liegezeit von Bachforelleneiern im Kiesbett eines Fließgewässers liegt im Durchschnitt bei 100 Tagen bis zum Schlupf.

Während dieser Zeit müssen alle Parameter, von der chemischen Zusammensetzung, der Strömungsgeschwindigkeit und weiterer Parameter zu fast 100 % stimmen. Ansonsten kommt es zur Verpilzung bzw. Nichtbefruchtung der Forelleneier in den von den Muttertieren geschlagenen Laichgruben im Kiesbett.

Alleine schon der unverantwortliche Umgang von einigen Wasserkraftanlagenbetreibern mit willkürlichen Eingriffen in das Wasserregime und die Erzeugung ständig wechselnder Wasserstände macht dies in der Werra zur Zeit vollkommen unmöglich.

Die nächste Vorausetzung ist natürlich das Vorhandensein von ausreichend Fischen ,welche die Geschlechtsreife erreichen und den Fortbestand der Art selbst sichern könnten.

In der zunehmenden Anzahl der in das Binnenland eindringenden Vögel, ihre Art und Weise der Fischjagd, sowie ihr ständiger Fraßdruck macht die Komorane in den Flüssen der Mittelgebirge und generell in Deutschland zum Akutproblem, nicht nur für die Fischerei und die Angler, sondern
auch für die Sicherung der Artenvielfalt der Gewässerbiotope.

Eine derart unsinnig geschützte Vogelart ohne natürliche Feinde, die in Thüringen nicht heimisch war und ist, rottet in den Gewässern, wie der
Werra und ihren Nebenbächen, zunehmend die Arten Barbe, Forelle, Äsche, Quappe, Aland und Hasel aus, da sie gezielt ihr Nahrungsrepartoire aus diesen Arten bestreitet .

In unserem Fall Fische in der Größenordnung von mehreren Tonnen entnimmt bzw. beschädigt und vernichtet.

Eine Hochrechnung nur für die Pachtstrecken des Vereines Meiningen(ca. 17 km) in Form gezählter jagender Komorane, ihrer Verweildauer am Fluss und ihrer täglichen Futtermenge von schon reduzierten 500 g Fisch pro Tag pro Tier zeigte ein Verlustergebnis von ca. 23.000,- €.

Schlimmer aber ist, dass keine Bestandspyramiden der einzelnen Fischarten mehr vorhanden sind, die ein ausgewogenes Verhältnis von Jung- und Alttieren zur Bestandssicherung der Fischarten im Ökosystem Werra garantieren.

Bei den Fischungen, insbesondere in den Bleichgräben, mussten wir bei ca. 30% der abgefischten Salmoniden und Weißfische massive Biß- und
Reißverletzungen feststellen, die fast ausschließlich vom im Stadtgebiet jagenden(hier darf nicht geschossen werden) Komoranen und in geringerem Maße vom Graureiher resultieren. Die Folge in der Natur ist in der Regel, dass die beschädigten Fische erkranken und leise, für die
wenigsten sichtbar, tot mit der Strömung der Werra in den Westen ausreisen.

Auch war ein deutlicher Rückgang bei der Anzahl der für den Besatz vorgesehen Fischarten für die Werra im Vergleich zu den Vorjahren zu verzeichnen, die ebenfalls auf die vorgenannten Ursachen zurückzuführen sind.

Eigentlich ist es nicht unsere Art, über die Arbeit anderer Vereine, ihr Tun oder Lassen, zu richten und zu werten.

Aber der ARTIKEL über die Angelfischerei, wie unlängst der Artikel über die Schwarzaer Angler und ihr Komoranproblem kann nicht unwiedersprochen bleiben.

Vielleicht ist man gut beraten, die Stimmen der kritischeren Angler im Verein zum Komoranproblem ernster zu betrachten.

Die von uns und von ihnen selbst gemachten Beobachtungen von verstärkten Einfällen der Vögel in die Flüsschen Hasel und Schwarza(nicht nur max. 20 Vögel) in den Morgen- und Abendstunden, sowie ihre lange Verweildauer haben mit Sicherheit zu massiven Schädigungen des Fischbestandes geführt.

Der aus anglerischer Sicht schon entschuldigende Umgang mit dem Problemvogel und die oberflächliche Abhandlung aus Sicht des Vorsitzenden wirft die Frage auf ,wie lange sich die scheinbare Insel der Glückseligkeit an der Schwarza unter diesen Umständen noch halten lässt.

Vor der nächsten Veröffentlichung ist vielleicht auch ein Blick via Internet auf die Verbandstrategie im Umgang mit den Problemfall recht dienlich, man liegt dann in der Regel nicht soweit daneben.

Besatz wird immer aus den Beitragsgeldern der Mitglieder finanziert, hoffentlich sind bei andauernden laxen Umgang mit dem Problem Komoran
noch weiterhin ausreichend zufriedene und der Angelfischerei mächtige Mitglieder, sprich erfolgreiche, vorhanden.

Die Mitglieder des Meininger Angel- und Fischereivereines distanzieren sich hiermit deutlich von der gemachten Darstellung und betrachten den
Artikel in Teilen als schädlich und in der Sache der Klärung des Komoranproblemes nicht dienlich.

Darüber kann auch die Verlängerung der Schonzeit auf den 1.Mai für Salmoniden nicht hinweg täuschen, zumal sie von anderen Vereinen schon seit Jahrzehnten praktiziert wird.

Der Vorstand des AFV Meiningen


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