Petri Heil an der Werra

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Rein ins Kanu und los!


Foto„Ein Naturerlebnis der besonderen Art bieten Paddeltouren auf der Werra. Der Fluss ist von Trostadt bis Hannoversch-Münden befahrbar. Also rein ins Kanu und los." So lautet die Einleitung zu einem Bericht von Marco Schreiber im MT vom 12.08.2013.

Also rein ins Kanu und los! Jugendliche, Großeltern mit Enkeln, Schulklassen etc. werden ohne ausreichende Aufklärung im wahrsten Sinne des Wortes ins kalte Wasser gestoßen.
Die Auswirkungen sind vom Frühjahr bis in den Herbst fast täglich zu beobachten. Flotten von Kanus rauschen die Werra flussabwärts, Bootskiele schleifen über Kiesbänke und zerstören, die für geschützte Fischarten wertvollen Laichplätze. Einmal auf einem Kiesbett gelandet, wird das Paddel als Stemmbaum genutzt und die Laichplätze kräftig durchgerührt, Böschungen werden angefahren und so Vögel von ihren Brutplätzen aufgescheucht. Hin und wieder gehen auch waghalsige Freizeitkapitäne sprichwörtlich baden.

Die Auswirkungen auf das sensible Ökosystem liegen auf der Hand.
Der Angel- und Fischereiverein ist als Pächter der Meininger Fließgewässer seit Jahrzehnten um den Erhalt des ökologischen Gleichgewichts und des guten biologischen Zustandes der Werra und ihrer Nebenarme bemüht.
In Verantwortung um den Fluss werden jährlich hunderte ehrenamtliche Stunden investiert. Die Angler befreien die Gewässer regelmäßig von allerlei Unrat. In der Aufzuchtanlage des Vereins werden heimische, vom Aussterben bedrohte Fischarten, wie die Bachforelle und Äsche, produziert und gehegt. Mitglieder werden geschult und weitergebildet. Für sein besonderes Engagement um ein intaktes Flußsystem und die gute fachliche Praxis, wurde der Angel- und Fischereiverein Meiningen Werra e.V. im Jahre 2009 vom BUND mit dem Werra-Schutzpreis ausgezeichnet. Diese Auszeichnung bestätigt die Anstrengungen und stellt für den Verein eine besondere Verpflichtung dar.
Deshalb kann die (Zer-) Störung des unter dem Schutz von Natura 2000 stehenden Flusses nicht länger geduldet werden.
Sicherlich hat das Paddeln auf der Werra auch seine Reize und kann, wenn es bei Einhaltung einiger Verhaltensregeln betrieben wird, auch zu einem reizvollen Naturerlebnis werden.

Doch der sich entwickelnde Massenbootstourismus ist mit dem Ökosystem der Werra nicht in Einklang zu bringen!
Naturschutz darf nicht dem Kommerz geopfert werden!
Um einen naturverträglichen Bootstourismus zu gewährleisten müssen die zuständigen Behörden endlich aktiv werden und ein Reglement für Bootsverleiher installieren.
Folgende Punkte sind für ein naturverträgliches „Paddeln" unverzichtbar:
- Kanutourismus muss eingeschränkt werden, determinierte Anzahl von Booten /Tag
- Vermittlung einer naturverträglichen Verhaltensweise
- Pegelstandsregelung, Fahrverbot bei Niedrigwasser
- Uferbetretungsverbot
- Ein- und Ausstieg nur an ausgewiesenen Ein-und Ausstiegsstellen
- zeitliche Kontingentierung
- Reduktion der Gesamtzuladung pro Boot
- Einführung und Kontrolle eines Qualitätsmanagement für Bootsverleiher
Wir müssen es schaffen, gemeinsam die Natur zu erleben und zu erhalten, um auch den nachfolgenden Generationen ein intaktes Ökosystem übergeben zu können.

 


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