Über 220 Millionen Jahre ist er alt. Bekannt und beliebt als Lieferant des echten Kaviars hat er die Dinosaurier überlebt und sich bis in das 20. Jahrhundert herüber gerettet. Doch offiziell gilt er jetzt in Deutschland als ausgestorben: der Stör.
Bis Anfang des letzten Jahrhunderts war der Europäische Stör (Acipenser sturio) in unseren Flüssen (Elbe und Rhein) heimisch. Der Atlantische Stör (Acipenser oxyrhincus) war in der Oder zu finden. Ursache für das Aussterben des Fisches ist der Verlust von Laichplätzen auf Grund der Veränderung der Gewässerstrukturen. Als anadromer Wanderfisch steigt der Stör zum Laichen vom Meer in die Süßgewässer. Allerdings stößt er hier auf unüberwindbare Barrieren. Querbauwerke und Wasserkraftanlagen versperren ihm dem Weg zu den Laichplätzen. Eine Selbstreproduktion des Bestandes ist unmöglich geworden. Um auf diese Missstände hinzuweisen, hat der Deutsche Angelfischerverband (DAFV) in Abstimmung mit dem Bund für Naturschutz (BfN), dem Verband für Sporttaucher (VDST) und dem Österreichischen Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) den Stör zum Fisch des Jahres 2014 gewählt.
Mit einer Länge von bis zu 6 Metern gehörte der Stör zu den größten heimischen Fischarten.
1994 gründete sich die „Gesellschaft zur Rettung des Störs e.V.". Angler und Artenschützer bemühen sich in Zusammenarbeit mit Forschern und Behörden, sich selbst produzierende Bestände in unseren Gewässern anzusiedeln. Voraussetzung für den Erfolg dieser Bemühungen, ist die Erfüllung der Forderung in der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) nach Durchgängigkeit der Fließgewässer.