Am Freitag , den13.05.2011 herrschte geschäftiges Treiben an der Aufzuchtanlage des Meininger Vereines.
Ein Fischtransporter der Firma Rösch aus der Oberpfalz brachte den diesjährigen Besatz mit Farmaal , der für den Erhalt und Aufbau des Aalbestandes des Flusses notwendig ist.
Gewässerverbauung ,Industrieabwässer und gnadenlose Ausbeutung der aufsteigenden Aalbrut (Glasaal )als Delikatesse für asiatische Küchen ließen bereits den natürlichen Aalbestand um die Jahrhundertwende (um 1900) zum Problem werden.
Die gegenwärtigen kaum noch 4 m³ pro Sekunde ,die die Werra an Durchflußmenge bringt ,lässt uns auch um die auskömmliche Beströmung der Stadtgräben bangen , zumal Bachneunaugen beim Laichgeschäft in den Bleichgräben beobachtet und fotographiert wurden und künstlich produzierte Schwankungen diese Tiere mit dem gleichen Schutzstatus,wie Fledermäuse ihn besitzen, im Bestand und im Überleben gefährden.Bachneunaugen sterben nach dem Laichgeschäft und ihre Larven(Querder)brauchen mindestens 3 Jahre , um Laichreife zu
entwickeln.Auch ist das Überleben der in den Gräben vorkommenden Groppe gefährdet , nicht zu sprechen von den rund 50.000 ausgesetzten
Bachforellenbrütlingen.
Die Vereinsfreunde Frohn und Lischewski wollten aktiv den Flachwasserstand nutzen, um einen Gewässerabschnitt der Werra ,die Brolle am Pulverrasen bis zum Einlauf Werra ,von Unrat zu befreien und das bis dato vorhandene Fließprofil in seiner zukünftigen Fließdynamik verändern.
Weiterlesen: Aus dem niedrigem Wasserstand der Werra Nutzen gezogen
hier die Stellungnahme der Wasserkraftanlage Einhausen
Mitten in der Laichzeit von Äsche, Hecht, Bachneunauge und einigen Weissfischarten kam es am 17.05.2010 zu einer Pegelabsenkung der Werra
durch bis jetzt unbekannten Eingriff in den Wasserhaushalt der Werra. Die Absenkung war so immens, dass das Streichwehr an der Henneberger
Straße, die Fischtreppe am Wehr und großflächige Flachwasserbereiche und Kiesstrecken der Werra komplett trockengefallen sind. Auf den
Kiesbänken waren neben Bachneunaugen, Koppen, Brutfischchen und vor allem Bachforellen jede Menge verendete Kleinlebewesen festzustellen.
Dabei ist besonders dramatisch ......
,das ganzjährig geschützte Fischarten betroffen sind.
Nach Schadensaufnahme durch den Gewässerwart kann von einem materiellen Schaden im Fischbestand von ca. 3000 - 5000 € ausgegangen
werden.Der Verlust an Kleinlebewesen und Wassertieren ist nicht erfaßbar,die Reproduktion nachhaltig gestört.
Verursacher solcher Gewässereingriffe können nur die Eigentümer und Nutzer von Stauanlagen im Nahbereich von 15 km sein. Da dies ein Wiederholungsfall ist, im März kam es zu einem ähnlichen Ereignis , erstattet der Verein Strafanzeige wegen schwerwiegenden Eingriff in den Wasserhaushalt mit der Folge von schwerer ökölogischer Schädigung des Gewässers in Verbindung mit Fischsterben . Die Behörden wurden entsprechend zu dem Vorgang informiert.
Anhand der entsprechenden Einspeisungsprotokolle für Elektroenergie dürfte ja die Feststellung des Verursachers nicht sehr schwierig sein, zumal der Zeitpunkt des Eingriffes relativ leicht zuermitteln und anhand der Pegelmeßstelle Meiningen nachgewiesen ist.
Zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichtes lag noch keine Meldung über einen Havariefall vor, somit müssen wir zumindest von grober
Fahrlässigkeit bis zur bewußten Inkaufnahme eines ökologischen Schadens am Gewässer ausgehen. Das Maß ist voll, wir erwarten hier unnachgiebiges Handeln der Behörden im Sinne des Gewässer- und Artenschutzes.
Axel Baumann
1.VST